Völlig überrascht wird der 21-jährige Aurel Stegmeier vom SV Ingersheim von der Nachricht, dass er vom DFB die Auszeichnung als „Fußballheld“ erhält.
Belohnung - Kostenloser Trip zum Camp Nou
Werner Probst, seit vielen Jahren Vereinsjugendleiter beim SV Ingersheim, kam auf die Idee, Aurel Stegmeier für sein außergewöhnliches ehrenamtliches Engagement im Verein für die Auszeichnung als „Fußballheld“ im Fußballbezirk Hohenlohe vorzuschlagen. Dieser Preis wird vom DFB seit einigen Jahren ausgelobt, um die Arbeit von jungen Ehrenamtlichen zwischen 18 und 30 Jahren besonderes hervorzuheben.
Für unseren Verein ist er ein Held. Werner Probst Vereinsjugendleiter beim SV Ingersheim
Wegen einer schwerwiegenden Knieverletzung musste Aurel Stegmeier schon früh seine Fußballschuhe an den berühmten Nagel hängen – das war vor rund sieben Jahren. Aber vom Fußball konnte er nicht loslassen, und deshalb brachte er sich weiter in anderer Funktion ein und engagiert sich seitdem als Bambini-Trainer beim SVI. Unterstützt wird der 21-Jährige dabei von seiner Freundin Lucia Schwarz. „Sie ist immer dabei, anders würde es auch nicht funktionieren.“
Mit sieben Nachwuchskickern hat er damals angefangen, inzwischen sind es knapp 30, was für seine gute Arbeit als beliebter Nachwuchscoach spricht. „Fußball steht aber in diesem Alter noch nicht so im Vordergrund“, sagt er. Wichtig seien ihm vor allem die Gemeinschaft und das soziale Miteinander sowie eine vielfältige Ausbildung der Kinder. „Sie sollen Freude daran haben, mit dem Ball etwas zu machen“, betont Stegmeier.
2017 hat der gelernte Mechatroniker auch den Schiedsrichterschein gemacht und bekam schnell seine ersten Einsätze bei den Herren. Das Pfeifen macht ihm sichtlich Spaß, er leitet über 70 Spiele im Jahr: „Ich hatte noch nie größere Probleme und habe bisher noch keine negativen Erfahrungen gemacht.“ Als Grund dafür sieht er seine kommunikative Spielleitung. „Ich will mich nie als Chef aufspielen, sondern sehe mich immer auf einer Ebene mit den Spielern.“ Auch wenn er schon Partien in der Bezirksliga leiten darf, hat er keinerlei Ambitionen auf eine große Karriere, „dafür bin ich jetzt schon zu alt“, sagt er schmunzelnd. „Mir macht es einfach nur Spaß.“
Dem Verein etwas zurückgeben
Aber warum engagiert sich überhaupt ein 21-Jähriger so intensiv in einem Verein? „Der SV Ingersheim bedeutet mir sehr viel. Hier bin ich aufgewachsen, und hier sind meine Kumpels.“ Schon als Grundschüler war er beispielsweise beim Zeltlager dabei, inzwischen opfert er alljährlich eine Woche Urlaub, um als Betreuer mitzuhelfen. „Ich habe von anderen Ehrenamtlichen damals als Kind profitiert und will dies nun dem Verein und den Kindern zurückgeben, um das Vereinsleben zu erhalten. Das ist mein Antrieb.“ Er könne es gar nicht verstehen, dass sich immer weniger Menschen ehrenamtlich einbringen. „Dieses Engagement gibt einem viel zurück“, sagt er.
Aurel Stegmeier ist zudem noch Vereinsjugendsprecher beim SVI, hilft bei der Kinderweihnachtsfeier und organisiert ganz nebenbei auch noch das alljährliche Christbaumsammeln. „Überall, wo Aurel gebraucht wird, ist er da“, lobt Werner Probst seinen Schützling, den er als tolles Vorbild für andere junge Menschen sieht.
Aurel Stegmeier freut sich riesig über diese überraschende Anerkennung. Von der Bewerbung, die Werner Probst an den DFB geschickt hatte, wusste er gar nichts.
„Aurel ist mit seinen 21 Jahren schon ein extrem wichtiges, engagiertes und sehr geschätztes Vereinsmitglied. Dieses hohe Ansehen hat er sich durch ein kaum zu übertreffendes Maß an Zuverlässigkeit und einen vorbildlichen Teamgeist sowie Sozialverhalten erarbeitet“, heißt es unter anderem in dem Bewerbungsschreiben. „Eine Auszeichnung als ‚Fußballheld‘ wäre sicherlich eine großartige Honorierung der Arbeit Aurels. Für unseren Verein ist er ohne Wenn und Aber ein Held“, schreibt Probst an den DFB.
Kostenloser Trip zum Camp Nou
Neben der Auszeichnung darf sich Aurel Stegmeier nun über eine fünftägige Reise nach Barcelona freuen. „Das ist sicherlich ein ganz besonderes Highlight, als Fußballer das Stadion Camp Nou sehen zu dürfen.“
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